Schokolade zu seiner Zeit

Ich esse Schokoladenweihnachtsmänner auf. Vielleicht waren es auch Frauen oder Diverse. Das habe ich nicht so genau gesehen, ich habe die Alufolie schon entsorgt, außerdem von hinten reingebissen. Ich gender mal lieber. Bislang lediglich in meinen wissenschaftlichen Hausarbeiten der Universität, weil es staatlich so gewollt ist. Umgangssprachlich muss ich da noch üben aber: Übung macht die Meister_Innen. Ich möchte die Schokoladenweihnachtsfrauen und Schokoladenweihnachtsdiversen nicht diskriminieren aber aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen; in der Regel verwende ich die männliche Schreibweise. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten grundsätzlich für alle Geschlechtsidentitäten. Wenn die Schokoladen m/w/d gleich alle sind, esse ich alle verbliebenen staubig-blauen Ostereier. Puh, noch 7. Wer hat sich eigentlich ausgedacht, verschiedene Farben für das Färben der Eier in die Färbepackungen zu tun? Pro Farbe mindestens zwei Eier, sonst lohnt sich die Essigverschwendung und Kochplattenanheizerei doch nicht. Ach, und braune Eier gibt es auch noch hinten im Kühlschrank. Könnte man auch noch färben. Sieht bestimmt - im Gegensatz zu den 12 weißen Eiern - ganz anders aus. Und die von Freundin Mira geschenkte Limited Edition "Glitter Magic Zauber Easter Whoom", die vorsieht, die Eier nach dem Marmorieren noch in Goldfolie zu wälzen, braucht auch noch 6 Eier, damit man den Rest der grünblau schillernde Farbe nicht im Abfluss entsorgen muß und damit die Weltmeere verschmutzt. Mir ist schlecht.

Eva Wagner